Aktuelle Arbeiten - Endlager Morsleben

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten in den Kalenderwochen 21 und 22/2019

Sichere Stilllegung des Endlagers

Die BGE muss die Funktionalität von Stilllegungsmaßnahmen aufzeigen. Für die Optimierung von  Planungsunterlagen müssen Untersuchungen durchgeführt werden.

  • Mitarbeiter des bergbaulichen Vermessungswesens (Markscheiderei) untersuchen Bohrlöcher mit einer Kamera. Sie prüfen damit das Innere des Versuchsbauwerkes (in-situ Versuchsbauwerk) für Streckenabdichtungen im Steinsalz. Die Untersuchung hilft bei der weiteren Optimierung der Bauwerksplanung (siehe hierzu auch Einblick Wochenbericht KW 27/28 2018).

Gewährleistung der Betriebssicherheit

Bergleute müssen das Endlager nach Berg- und Atomrecht betreiben.

  • Bergleute schließen Verfüllarbeiten ab. Auf der 4. Ebene (Sohle) werden Verbindungen zu zwei Einlagerungskammern (Abbau 1 und 2) auf der 5a-Ebene im Südfeld der Schachtanlage Bartensleben verfüllt (siehe Meldung zu dem Verschluss der Verbindungen zu den Einlagerungskammern im Südfeld).

  • Bergleute überprüfen die Röhre von Schacht Marie auf Verformungen (Konvergenz) des umliegenden Gebirges.

  • Mitarbeiter des bergbaulichen Vermessungswesens überwachen das Gelände im Umfeld des Endlagers hinsichtlich möglicher Höhenveränderungen an der Tagesoberfläche (siehe hierzu auch Einblick des Wochenberichtes KW 19 /20 2019).

  • Mitarbeiter des TÜV überprüfen die Elektrik der Seilfahrtsanlage von Schacht Bartensleben (Hauptseilfahrtsanlage). Die Prüfung findet jährlich statt.

Meldepflichtige Ereignisse

Betriebsstörungen oder Störfälle bis zu Unfällen sind den zuständigen Aufsichtsbehörden zu melden. Grundlage ist die Atomrechtliche Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung (AtSMV) in Verbindung mit der Meldeordnung des ERAM.

  • Am 25. Mai kommt es zu einer Störung der Übertragung von Daten aus der Überwachung des Wasserstandes des Sammelbeckens für Zutrittswässer im tiefsten Punkt des Schachtes Bartensleben (Schachtsumpf) und der dazugehörigen Schachtwasserhaltung an die Zentrale Warte. Grund für die Störung ist ein Defekt in der Messtechnik. Bis zur Instandsetzung der Datenübertragung werden die Wasserstände regelmäßig vor Ort kontrolliert. Daneben wird ein alternativer Übertragungsweg zur zentralen Warte eingerichtet.

    Eine N-Meldung (Normalmeldung mit geringer sicherheitstechnischer Bedeutung) geht fristgerecht an das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherhiet (BfE).

Einblick

Aufgenommen im April 2018

Auf dem Bild ist der Haltepunkt zum Betreten und Verlassen des Förderkorbs (Füllort) des Schachtes Marie in einer Tiefe von rund 360 Metern unterhalb der Tagesoberfläche zu sehen. Der Förderkorb ist deutlich kleiner als der der Förderanlage von Schacht Bartensleben, die als Haupttransportweg von Material und Personen nach unter Tage dient. Schacht Marie dient dagegen vor allem als Flucht- und Rettungsweg. Wie Schacht Bartensleben wird der Schacht samt Förderanlage kontinuierlich überwacht, instandgehalten und modernisiert.

Mit der Errichtung des Schachtes Marie im Jahr 1897 beginnt die Geschichte des Bergbaus im Oberen Allertal und auch die des Endlagers Morsleben. Rund ein Jahr nach dem ersten Spatenstich in Beendorf wird der Bau des Schachtes abgeschlossen. Ab 1898 wird hauptsächlich Kalisalz an die Tagesoberfläche gefördert. Dort wird das Salz in der Chlorkaliumfabrik auf dem Werksgelände zu Düngemittel weiterverarbeitet.

Die Förderung und Weiterverarbeitung von Kalisalz auf Schacht Marie endet in den 1920er Jahren, da ein Weitebetrieb zu diesem Zeitpunkt nicht mehr wirtschaftlich ist. Seitdem hat Schacht Marie viele Nutzungsformen durchlebt. Während der Zeit des Nationalsozialismus dient das Bergwerk als Luftwaffenmunitionsanstalt, die oberirdischen Anlagen später als Außenlager des sogenannten Konzentrationslagers Neuengamme. Nach dem Krieg betreibt die DDR bis 1984 vor Ort eine untertägige Hähnchenmast. Von 1987 bis 1996 werden giftige chemische Abfälle aus der Stahlindustrie untertage zwischengelagert.

Über die Aktuellen Arbeiten

Mit den aktuellen Arbeiten bieten wir Ihnen einen regelmäßigen Überblick zu den wichtigsten Arbeiten und Meilensteinen im Endlager Morsleben. Die Arbeiten sind den wesentlichen Projekten zugeordnet, um den Fortschritt der einzelnen Projekte nachvollziehbar zu dokumentieren.

Wir bitten zu beachten, dass nicht alle Arbeiten, die täglich über und unter Tage stattfinden, an dieser Stelle dokumentiert werden können. Bei Bedarf steht Ihnen das Team der Infostelle Morsleben gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung.


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