Endlagersuche

„Generalprobe für Beteiligung gelungen“

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat schon während der Beratungen der Fachkonferenz Teilgebiete Anregungen und Hinweise umgesetzt.

Am Dienstag, 7. September 2021, hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) in Berlin die Ergebnisse der Fachkonferenz Teilgebiete entgegengenommen. 22 Ordner und eine Festplatte dokumentieren ein gutes halbes Jahr Arbeit – insbesondere der Zivilgesellschaft. Steffen Kanitz, der in der Geschäftsführung der BGE für die Endlagersuche zuständig ist, dankte insbesondere der Arbeitsgruppe Vorbereitung „für Ihr Engagement“. „Der Anfang der Beteiligung ist geschafft, die Generalprobe ist gelungen“, sagte Kanitz.

Der BGE-Geschäftsführer beschrieb den intensiven Diskussionsprozess als gewinnbringend und lehrreich. „Es ist eher unüblich, dass staatliche Stellen Zwischenergebnisse zur Diskussion stellen“, stellte er fest. Das Corona bedingt überwiegend digitale und zuletzt hybride Format habe zwar Beschränkungen, sagte er. Aber die digitalen Beteiligungsmöglichkeiten hätten auch Leuten Zugang ermöglicht, die bei den üblichen Präsenzformaten wahrscheinlich gefehlt hätten.

Die BGE bietet künftig jeden Monat einen Einstieg

Steffen Kanitz beschrieb, welche Anregungen die BGE bereits während der noch laufenden Fachkonferenz bereits umgesetzt hat. So hat sie die Stellungnahmen der geologischen Dienste bereits bewertet und deren Hinweise in die laufenden Arbeiten im Schritt 2 der Phase I der Standortauswahl bereits teilweise berücksichtigt oder aufgegriffen. Hinweise auf Unstimmigkeiten in der interaktiven Karte der BGE sind sofort aufgegriffen und korrigiert worden. Das wiederum ist in einem Korrekturvermerk beim Öffnen der Karte dokumentiert, berichtete Kanitz.

Wichtig sei auch die Erkenntnis, dass die Informationsstände der Beteiligten sehr unterschiedlich seien. Deshalb bietet die BGE künftig an jedem zweiten Dienstag im Monat eine Informationsveranstaltung für Einsteiger*innen ins Thema Endlagersuche an. Die erste dieser Veranstaltungen findet bereits am Dienstag, 14. September 2021, ab 18 Uhr als Onlineveranstaltung statt. Der Zugang zur Digitalveranstaltung als Videokonferenz ist auf der Homepage der BGE zu finden www.bge.de. Wer sich anmelden möchte, kann sich den Zugang auch per E-Mail schicken lassen. Anmeldung möglich bei veranstaltung(at)bge.de. Zudem wird die BGE zwei Mal im Jahr Workshops mit der Zielgruppe jüngerer Leute oder der jungen Generation anbieten. Der erste Informations-Workshop wird bereits am 26. Oktober 2021 von 18 Uhr an ebenfalls als Online-Veranstaltung stattfinden.

Forschungsarbeiten angestoßen

Die Fachkonferenz Teilgebiete hat zudem grundsätzliche Fragen zur Sicherheit eines Endlagers für hochradioaktive Abfälle in den drei vorgesehenen Wirtsgesteinen aufgeworfen. Steffen Kanitz wies darauf hin, dass die Frage nach der sogenannten glazialen Rinnenbildung im Steinsalz bereits als Forschungsprojekt vergeben worden ist. Dabei geht es um die Frage, wie tief Auswaschungen (Rinnenbildung) gehen können, die beim Schmelzen einer Eiszeit entstehen könnten. Auch die Frage, bis zu welcher Grenztemperatur Tongestein seine günstigen Rückhalteeigenschaften für radioaktive Stoffe behält, ist bereits in einen Forschungsaufruf der BGE eingegangen. Zudem hat die BGE eine Ausschreibung zu Behälteranforderungen für eine Endlagerung im kristallinen Wirtsgestein auf den Weg gebracht. Alle drei Fragen spielten in der Fachkonferenz Teilgebiete eine wichtige Rolle.

Steffen Kanitz sagte abschließend: „Unser Versprechen an Sie ist es, dass wir die Anregungen und Hinweise der Fachkonferenz Teilgebiete jeweils an dem Punkt berücksichtigen, an dem sie Relevanz entfalten.“ Das werde die BGE auch öffentlich dokumentieren.

Zwei Männer stehen hinter mehreren Aktenordnern in einer Lobby

Stefan Studt und Steffen Kanitz nehmen die Beratungsergebnisse der Fachkonferenz entgegen

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