BGE

Rückblick auf die Tage der Standortauswahl 2024

08. Mai 2024: 300 Teilnehmende aus Wissenschaft, Wirtschaft, Behörden, der interessierten Öffentlichkeit und sogar aus der Schweiz haben an den 4. Tagen der Standortauswahl teilgenommen.

So viele Teilnehmende waren es bei den vorhergehenden Veranstaltungen noch nie. Am 18. und 19. April 2024 war der Rammelsberg bei Goslar der Schauplatz angeregter Diskussionen. Die Technische Universtität Clausthal hat die gelungene Veranstaltung mit fachlicher Relevanz ausgerichtet. Die wissenschaftliche Tagung findet seit 2019 alle zwei Jahre in enger Zusammenarbeit mit einer Universität oder Hochschule statt. 

Im Sinne des wissenschaftsbasierten und lernenden Verfahrens stand die vierte Auflage der Tage der Standortauswahl im Zeichen des Wissenstransfers und der Förderung von wissenschaftlichem Nachwuchs. Die Tagung war noch mehr als ihre Vorgänger interdisziplinär ausgerichtet, was zu vielen interessanten Diskussionen führte. Ein Teilnehmer brachte es auf den Punkt: „Ich habe nur einen Teil von dem verstanden, was gerade vorgetragen wurde. Aber im Dialog haben wir gemerkt, dass wir unterschiedliche Sichtweisen auf die Endlagerung haben – und unseren Horizont erweitert haben.“ 

Neben der BGE und dem Institut für Endlagerforschung sowie zwei weiteren Instituten in Clausthal brachten sich verschiedene Institute, Verbundprojekte und Universitäten gemäß den interdisziplinären Herausforderungen bei der Endlagersuche ein: 

Alles drehte sich um geowissenschaftliche Grundlagen, Bautechnik und Endlagerbetrieb, die numerische Modellierung komplexer physikalischer und chemischer Prozesse, aber auch um Sicherheitsanalysen und um gesellschaftliche, juristische und politische Fragestellungen und Expertisen in Zusammenhang mit der nuklearen Entsorgung. Es ging um Klimaauswirkungen, aber auch um ethische Fragen. Neben den Teilnehmenden aus der Wissenschaft waren auch Vertreter*innen des Planungsteams Forum Endlagersuche und des Nationalen Begleitgremiums in Goslar mit dabei und brachten auch Beteiligungsperspektiven in die Diskussionen ein. 

Bei zwei umfangreichen Postersessions präsentierten sich vor allem junge Wissenschaftler*innen mit ihren Forschungsthemen, die BGE selbst brachte sich mit ihren Vorgehensweisen bei der Standortsuche ein. Der Postersession ging eine Überblickpräsentation des Bereichs Standortauswahl der BGE voraus, die einen Einblick in die Bandbreite der Aufgaben gab. Schon bei der Begrüßung hatte die Vorsitzende der BGE-Geschäftsführung, Iris Graffunder, die besondere Rolle der Wissenschaft im Standortauswahlverfahren betont. Auch deshalb hat die BGE pünktlich zu den Tagen der Standortauswahl eine Forschungsstrategie veröffentlicht, die eine Orientierung für die kommenden Jahre bieten soll. 

Das „Gesetz zur Suche und Auswahl eines Standortes für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle“ (Standortauswahlgesetz) habe in vielerlei Hinsicht Maßstäbe gesetzt. Erstmals bestehe die Aussicht, den seit Jahrzehnten bestehenden Konflikt zur nuklearen Entsorgung aufzulösen, unterstrich Prof. Klaus-Jürgen Röhlig (TU Clausthal) als Organisator der Tagung bei seiner Einführung. „Um dies zu erreichen“, so der Experte für Endlagersysteme, „werden neue und ungewöhnliche Wege bei der Öffentlichkeitsbeteiligung beschritten, aber auch die Rolle der Wissenschaft in einem solchen Prozess wird in innovativer Weise definiert.“

Ein gemeinsames Abendessen in Goslar und Führungen durch das ehemalige Erzbergwerk im Rammelsberg rundeten das Programm ab und luden zum Kennenlernen und Austausch ein.  

Nach den Tagen der Standortauswahl ist vor den nächsten Tagen der Standortauswahl. Am 23./24. April 2026 werden die 5. Tage der Standortauswahl in Leipzig stattfinden.
 

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