Aktuelle Arbeiten – Endlager Konrad

Auf der Schachtanlage Konrad 1 ist die neue Fördermaschine auf der Nordseite des Fördergerüsts ohne aufgelegtes Seil in Betrieb genommen worden. Damit sind die Arbeiten für den Einbau der neuen Maschine abgeschlossen. Bisher fährt allerdings kein Förderkorb in der nördlichen Schachthälfte, da die dafür benötigte Führungskonstruktion im Schacht fehlt.

Der Einbau der Führungsseile folgt in Koordination mit anderen Arbeiten am Fördergerüst. Dort muss zunächst das innere Führungsgerüst komplett erneuert werden. Erst danach können die Führungsseile eingebaut und gespannt werden. Anschließend wird der Förderkorb eingebaut und es folgt die endgültige Abnahme für den Förderbetrieb.

Für die Bergleute ist der Neubau der Förderanlage Nord in zweierlei Hinsicht etwas Besonderes: Zum einen ist es der einzige Neubau einer Fördermaschine in den letzten Jahren in Deutschland und zum anderen ist die Maschine in Koepe-Bauweise ausgeführt. Eine Koepe-Scheibe ist eine Treibscheibe mit großem Durchmesser. Die Treibscheibe dient dabei dem Antrieb des Förderseils, das nicht aufgewickelt, sondern durch Reibung mitgenommen und umgelenkt wird.

Die Ausführung des Antriebsseils besteht dabei aus einem Oberseil, das über die Treibscheibe der Maschine angetrieben wird, und einem Unterseil, welches der Stabilisierung dient. Bei dieser Konstruktion können beispielsweise zwei Förderkörbe oder ein Förderkorb mit einem Gegengewicht miteinander verbunden sein. Im Falle der Förderanlage Nord auf Konrad 1 ist es ein Förderkorb und ein Fördergefäß. Dieses wird später zum Transport von Gestein benötigt, das beim Bau weiterer Einlagerungskammern anfällt und unter Tage nicht verwertet werden kann.

Bis ins Jahr 2018 stand an gleicher Stelle die alte Fördermaschine mit Baujahr 1941. Sie wurde vor ihrem Betrieb auf Konrad im stillgelegten Bergwerk Hannoversche Treue bei Salzgitter-Calbrecht eingesetzt. 2018 wurde sie endgültig außer Betrieb genommen und verschrottet. Anschließend wurde das Maschinengebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Jetzt wartet die neue Anlage auf ihre erste Seilfahrt.

Fördermaschine Nord mit Treibscheibe und Scheibenbremsanlage (rote Trommel)

Schachtbau Konrad 1

Neben dem Neubau der beiden Seilfahrtanlagen muss auch die Schachtröhre von Schacht Konrad 1 qualifiziert werden.
 

• Der Einbau der Schwerlastklappe am Schachtstuhl der 4. Ebene in 1.100 Metern Tiefe beginnt.

• Ein Dienstleister verlegt drei Lichtwellenleiter-Kabel im Schacht von der 5. Ebene bis zur Tagesoberfläche. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Digitalisierung unter Tage geleistet.

Schachtgelände Konrad 1

Zum Schachtgelände Konrad 1 gehören alle Bauwerke sowie das eingezäunte Werksgelände um den Schacht Konrad 1.

• Die Arbeiten an der Erweiterung des Parkplatzes über dem Staukanal werden abgeschlossen.

Schachtbau Konrad 2

Die Schachtröhre von Schacht Konrad 2 muss vor dem Neubau der Seilfahrtanlage qualifiziert und an einigen Stellen erweitert werden.
 

• Die Arbeiten zum Einbau der Innenschalen am unteren Schachtkragen auf der 2. Ebene werden fortgesetzt. Insgesamt sind in diesem Bereich 13 Abschnitte zu betonieren. Der neunte Abschnitt ist abgeschlossen.

• Bauleute bringen Spundbohlen im Bereich des Schachtkellers ein.

Schachtgelände Konrad 2

Zur Schachtanlage Konrad 2 gehören alle Bauwerke sowie das eingezäunte Werksgelände um den Schacht Konrad 2.

• In Vorbereitung auf den Beginn des Rohbaus des Lüftergebäudes finden Reinigungsarbeiten der Unterwasserbetonsohle statt.

• Eine Baufirma stellt den Straßenanschluss zwischen den Werkstattgebäuden und der Werkstraße her.

Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen durch ständige Kontrollen und Nachsorgearbeiten den sicheren Betrieb des Bergwerks Konrad gewährleisten.

• Bergleute schließen den Einbau der Innenschale im Bereich der Sohle der Einlagerungstransportstrecke Nord auf der 2. Ebene ab.

• Eine Bohrmannschaft schließt mit der Erkundungsbohrung RB581 das Bohrprogramm für das Einlagerungsfeld 5.2 ab. Die gewonnenen Bohrkerne helfen den Geolog*innen, den Bereich des geplanten Einlagerungsfeldes besser bewerten zu können.

• Der Bau der Zwischenstation in der Strecke 350 wird vollendet.

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über das Endlager Konrad informieren und mit uns ins Gespräch kommen.

Darüber hinaus tauschen wir uns mit Fachleuten und Vertretern aus Politik und Gesellschaft aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.

• Die Infostelle ist mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet.

• Aufgrund von umfassenden Schachtbauarbeiten bleibt das Angebot untertägiger Besichtigungen des Endlagers Konrad weiterhin ausgesetzt.

• Die Infostelle bietet alternativ virtuelle Rundgänge auf Großleinwand an, mit dem sich Interessierte einen Einblick der Situation unter Tage verschaffen können. Die 360-Grad-Panoramen können auch von zuhause aus abgerufen werden: www.einblicke.de/konrad (externer Link).