Aktuelle Arbeiten – Endlager Morsleben

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Juli (Kalenderwochen 26 bis 30/2023)

Einblick: Versorgungsbohrungen in der 1. nördlichen Richtstrecke der Schachtanlage Bartensleben

Insgesamt drei Versorgungsbohrungen verbinden in der 1. nördlichen Richtstrecke der Schachtanlage Bartensleben die 2. Sohle mit der 3. Sohle. Über diese Bohrungen soll später Magnesiabeton direkt von der Baustoffanlage auf der 2. Sohle in den tiefer gelegenen Standort für das Demonstrationsbauwerk zur Streckenabdichtung im Anhydrit gepumpt werden. Sie sind jeweils rund 80 Meter lang und haben einen Durchmesser von 300 Millimetern. Dabei durchstoßen sie verschiedene Gesteinsarten, vor allem Salz und Anhydrit. Der Verlauf der Bohrung wurde vorher genau kalkuliert. Selbst für erfahrene Bergleute eine Herausforderung, denn die unterschiedlichen Eigenschaften der Gesteinsarten können schnell dazu führen, dass eine Bohrung „abgelenkt“ wird, also vom berechneten Verlauf abweicht. Im Anschluss an die Bohrarbeiten messen Markscheider zunächst die genaue Länge der Bohrung aus.

Um darüber hinaus ein exaktes Bild vom Verlauf der Bohrungen zu erhalten, nutzen die Markscheider*innen eine 3D-Lasertechnik. Bei einem 3D-Laserscan werden Formen von Objekten – in diesem Fall der Bohrung – mit Hilfe einer Laserrichtlinie erfasst. Dabei erzeugen sie in einem digitalen Bild sogenannte Punktwolken, die die genaue Größe und Form der Bohrung in ein dreidimensionales Bild übertragen. Der größte Vorteil: Die Laserscanner können ihre Umgebung sogar in kompletter Dunkelheit erfassen. So wird die Vermessung wesentlich einfacher, geht schneller und präziser. Mit Hilfe dieser dreidimensionalen Aufnahmen können die Markscheider*innen den ursprünglichen Plan der Bohrung mit den tatsächlichen Messwerten vergleichen. Bei Bedarf können auch noch Korrekturen vorgenommen werden. 

Markscheider vermessen eine Bohrung.

Wesentliche Arbeiten

Sichere Stilllegung des Endlagers

Die BGE muss die Funktionalität von Stilllegungsmaßnahmen aufzeigen. Für die vertieften Planungen müssen Untersuchungen durchgeführt werden.

  • Die Erstellung von Versorgungsbohrungen in der 1. nördlichen Richtstrecke auf der 2. Ebene (Sohle) der Schachtanlage Bartensleben ist abgeschlossen. Bergleute bauen die Bohranlage ab und beräumen das Bohrort. Die Bohranlage wird in die Werkstatt auf der 2. Sohle transportiert und gewartet. 

  • Markscheider*innen vermessen die Versorgungsbohrungen in der 1. nördlichen Richtstrecke von der 2. Sohle zur 3. Sohle. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Einblick.
     


Gewährleistung der Betriebssicherheit

Bergleute müssen das Endlager nach Atom- und Bergrecht betreiben.

  • Wöchentliche Kontrolle der Tropfenzählanlage im Abbau 1a auf der 1. Sohle der Schachtanlage Bartensleben. Im Abbau 1a befindet sich eine Lösungszutrittsstelle, die rund um die Uhr überwacht wird. Sie stammt noch aus der Zeit der Salzentstehung vor rund 260 Millionen Jahren. Der Lösungszutritt erfolgt buchstäblich tröpfchenweise und ist so gering, dass zur genauen Erfassung eine Tropfenzählanlage installiert werden musste: Planen fangen die Tropfen auf, die sich an der Decke (Firste) und den Wänden (Stoß) des oberen Abbaus bilden, und leiten diese über Trichter in Behälter. Jeder Tropfen wird akustisch registriert. So kann gemessen werden, wieviel Lösung innerhalb eines Zeitraums, zum Beispiel pro Stunde oder pro Tag, in die Kammer eindringt. Ergänzend kontrollieren Geolog*innen den Standort wöchentlich zur Probennahme und -analyse.
     
  • Mitarbeiter*innen führen einen 3D-Laserscan des Löschwasserwerks durch. Das Wasserwerk wurde 2016 neu installiert und versorgt netzunabhängig acht Hydranten auf dem Betriebsgelände mit Löschwasser. Die Funktionalität des Löschwasserwerks wird alle zwei Wochen geprüft. Zusätzlich führen Mitarbeiter*innen in diesem Monat einen 3D-Scan durch, um die Rohrleitungen auf mögliche Schäden zu prüfen. Die Kontrolle mittels 3D-Scan ist schneller und effektiver als eine manuelle Sichtprüfung. So ist es beispielsweise nicht erforderlich, die komplette Rohrleitung freizulegen.

Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes

Mittel- bis langfristig muss die BGE die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.

  • Die umfangreiche Modernisierung der Zentralen Warte des Endlagers Morsleben wird weiterhin fortlaufend umgesetzt. Im aktuellen Schritt binden Techniker*innen die Tropfenzählanlage im Abbau 1a auf der 1. Sohle der Schachtanlage Bartensleben an die neue Prozessleittechnik an. So können bei Bedarf alle erfassten Daten schnell und umfassend in der Zentralen Warte abgerufen werden.

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürger*innen über das Endlager Morsleben informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Wissenschaftler*innen fachlich aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.

  • Die Infostelle ist mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet.
     

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