Endlager Konrad

Bergleute erreichen weiteres Etappenziel

Bergleute bauen in 850 Metern Tiefe im Teilabschnitt der zukünftigen Baustoffanlage den letzten Gebirgsanker ein. Die Arbeiten konnten in der geplanten Zeitspanne erledigt werden.

In 850 Metern Tiefe im Bergwerk Konrad ist im Bereich der zukünftigen untertägigen Versatzaufbereitungsanlage der letzte Gebirgsanker eingebaut worden. Damit enden die bergmännischen Arbeiten, bei denen mittels großer Fräsmaschinen das Gestein auf den benötigten Durchmesser hergerichtet wird. Die Bergleute sprechen vom Auffahren benötigter Grubenräume. Zuständig für die Arbeiten zum Bau der Infrastruktur in diesem Bereich sind zwei Arbeitsgemeinschaften (Arge AKV 1 und Arge AKV 2), die sich aus mehreren Fachunternehmen gebildet haben. Die Versatzaufbereitungsanlage ist die Anlage, in der aus zerkleinertem Haufwerk, das aus der Herstellung der Einlagerungskammern stammt, unter Zugabe von Zuschlagstoffen der Versatz aufbereitet wird. Mit diesem Versatz werden dann die Kammern nach Einlagerung der Abfallgebinde vollständig verfüllt.

Das gesamte Bauwerk erstreckt sich auf zwei Ebenen in rund 850 und 880 Metern Tiefe. Im oberen Bereich entsteht Raum für den späteren Einbau einer Vorzerkleinerungsanlage. Dort wird dann Erz, das beim Bau der Einlagerungskammern anfällt, auf eine grobe Körnung zerkleinert. Im unteren Bereich entsteht eine Anlage zur Nachzerkleinerung auf die benötigte Korngröße für verschiedene Baustoffe sowie eine Anlage zum Anmischen des gebrauchsfertigen Baustoffs, eine sogenannte Misch- und Dosieranlage.

Die beiden Ebenen sind durch einen vertikalen Materialbunker von 19 Metern Höhe und einem Durchmesser von mehr als fünf Metern verbunden. Der Ausbau dieser Infrastrukturen erfolgt, wie an zahlreichen anderen Stellen des Bergwerks, im zweistufigen Ausbauverfahren. Zwischen der ersten und zweiten Ausbaustufe wird der Bereich mit geotechnischen Messverfahren beobachtet. Durch den Gebirgsdruck, der auf den neu erschlossenen Hohlraum einwirkt, kommt es zu einem Verformungsprozess. Damit die Betonflächen möglichst spannungsfrei und ohne Risse bleiben, lassen die Bergleute breite Fugen in den Betonflächen. Es dauert zwischen 12 und 36 Monaten bis der Verformungsprozess weitestgehend zur Ruhe kommt. Danach erfolgt die zweite Ausbaustufe mit einer geschlossenen Betoninnenschale.

Etappenziele fristgerecht erreicht

Der obere Bereich der Baustoffanlage konnte bereits am 29. März dieses Jahres mit dem Einbau des letzten Ankers abgeschlossen werden. Jetzt ist dieses Etappenziel auch im unteren Bereich erreicht worden. Insgesamt sind die Bergleute seit knapp drei Jahren mit den Arbeiten beschäftigt. Der weitere Ausbau der Bereiche hat bereits parallel zu den Auffahrungsarbeiten begonnen. Im Bereich des späteren Waschplatzes für die Baufahrzeuge wird die erste Innenschale betoniert.

Die Verantwortlichen der Arbeitsgemeinschaften und der technische Geschäftsführer der BGE, Dr. Thomas Lautsch, sind mit dem Verlauf der Bauarbeiten zufrieden. „Hier laufen die Arbeiten im Zeitplan und können ohne größere Schwierigkeiten durchgeführt werden“, so Lautsch. Das ist im Bergbau und speziell bei den Anforderungen für ein Endlager nicht selbstverständlich, weil sich die tatsächlichen Spannungen im Gestein erst messen lassen, wenn der Hohlraum gebaut ist.

Im Bereich der Baustoffanlage sind insgesamt mehr als 20.000 Kubikmeter Gestein herausgebrochen worden und mit rund 15.000 Sicherungs- und Ausbauanker mit Längen von bis zu 18 Metern gesichert worden. Die Länge aller Bohrungen liegt zusammengerechnet bei knapp 50 Kilometern. Die Bergleute haben im ersten Ausbauschritt etwa 2.500 Kubikmeter Beton verbaut.

Ein Bergmann bohrt mit einer großen Maschine ins Gestein

Mit dem Einbau des letzten Ausbauankers schließen die Bergleute den ersten Bauabschnitt der zukünftigen Baustoffanlage ab

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