Gorleben

Arbeitsstand zur Schließung des Bergwerks Gorleben

Abbruch der Verladeanlage, Planung des Probebetriebs für die Verfüllung, Ausförderung von Material – die Arbeiten rund um die Schließung des Bergwerks Gorleben nehmen Fahrt auf.

Die Silhouette des Bergwerks Gorleben hat sich dramatisch verändert. Jahrzehntelang prägten mehrere miteinander verbundene weiße Gebäudekomplexe das Bergwerk: der Förderturm und die Verladeanlage. Von den weißen Gebäuden steht jetzt nur noch der Förderturm. Die Verladeanlage wurde in den vergangenen Wochen mitsamt ihrer brückenähnlichen Verbindung zum Förderturm erfolgreich abgebrochen. Der Grund: Die BGE schließt das Bergwerk Gorleben. Dafür reduziert sie die Anlagen auf das nötige Minimum.

Für die Öffentlichkeit weniger sichtbar, aber für die vorbereitenden Arbeiten auf dem Weg der Schließung genauso wichtig, gehen die Planungen für die Verfüllung des Grubengebäudes weiter. Die Aufgabe an die Auftragnehmer ist klar: Sie sollen das auf der nahegelegenen Halde lagernde Salz wieder nach unter Tage bringen. Doch die Aufgabe ist nicht so einfach. Die Hohlräume des Bergwerkes sind überwiegend durch Sprengung erstellt worden. Das so zerkleinerte Steinsalz haben Bergleute nach über Tage gebracht und auf der Halde abgelagert. Im Laufe der Zeit hat sich das Material verdichtet und ist durch den Einfluss der Witterung wieder steinhart geworden.

Heute lässt es sich nur noch per Fräse lösen und transportfähig machen. Die optimale Vorgehensweise für diese Arbeit muss deshalb zunächst in einem Probebetrieb gefunden werden. Dieser wird derzeit vorbereitet. Basierend auf den Erkenntnissen des Probebetriebs soll das Salz später so effizient und umweltschonend wie möglich zur Verfüllung zum Bergwerk gelangen – Stichwort: Staubentwicklung.

1.100 Tonnen Gerät müssen ausgefördert werden

Weitere vorbereitende Arbeiten zur Verfüllung finden sich etwa in der Ausförderung von Material aus dem Bergwerk. „Es befinden sich noch rund 1.100 Tonnen Anlagen, Systeme und Komponenten unter Tage“, sagt Torsten Rabe, Standort- und Projektleiter Gorleben. „Dabei handelt es sich etwa um die Lüfteranlage, Tankanlagen, Stahleinbauten und den Deckenkran der Werkstatt.“ Was über Tage nicht mehr veräußert werden kann, wird von Verwertungsbetrieben entsorgt.

Auch die Organisation wird für die anstehenden Aufgaben umstrukturiert. Damit die Auftragnehmer künftig nur noch einen zentralen Ansprechpartner haben, werden Betrieb und Projekt zusammengelegt. „Davon erhoffen wir uns unter anderem schnellere Entscheidungen“, erklärt Torsten Rabe die geplante Umorganisation im Hinblick auf die für 2024 gesteckten Ziele. Eines davon: Nach erfolgreichem Probebetrieb soll die Salzförderung noch in diesem Jahr starten und die ersten Tonnen Salz sollen nach unter Tage verbracht werden.

Ein weißes Industriegebäude erhebt sich in den bewölkten Himmel. Vor dem Gebäude befindet sich ein asphaltierter Parkplatz mit wenigen Autos.

Der Förderturm des Bergwerks Gorleben steht noch. Die anderen Gebäude um ihn herum – siehe Bild zwei – wurden inzwischen abgerissen.

Foto der weißen, obertägigen Anlagen des Bergwerks Gorleben vor blauem Himmel. Im Vordergrund ist eine Straße.