Endlager Konrad

Betrifft: Konrad – Ausbau des Endlagers auf der Zielgeraden

Konrad-Projektleiter Peter Duwe nahm rund 80 Gäste der Onlineveranstaltung „Betrifft: Konrad“ am 13. Februar auf einen Rundblick mit. Er informierte über die Fortschritte bei der Errichtung des Endlagers Konrad.

„Wir sind in die letzte Phase der Errichtung des Endlagers Konrad eingestiegen.“ So begrüßte der technische Geschäftsführer der BGE, Dr. Thomas Lautsch, rund 80 Gäste der Onlineveranstaltung „Betrifft: Konrad – Jahresrückblick 2023 und Ausblick 2024“. Er verdeutlichte damit, dass im vergangenen Jahr große Fortschritte erzielt wurden, an die dieses Jahr angeknüpft werde. Das Projekt sei nun auf der Zielgeraden.

Lautsch griff auch Themen auf, die neben den Bauarbeiten bedeutsam waren. Allen voran den vorläufigen Ablehnungsbescheid aus dem niedersächsischen Umweltministerium für die Anträge zweier Umweltverbände auf Rücknahme und Widerruf der Genehmigung für das Endlager Konrad. Die BGE baue ein robustes Endlager mit wesentlichen Sicherheitsmerkmalen, so Lautsch. „Es ist tief, es ist in stabiler Geologie und es ist dicht.“

Weiter verwies Lautsch auf die neuen Geschäftsführerinnen, Iris Graffunder und Marlis Koop, mit denen die BGE-Geschäftsführung seit Januar wieder vollständig ist. Iris Graffunder ist neue Vorsitzende der Geschäftsführung und Marlis Koop Geschäftsführerin und Arbeitsdirektorin der BGE.

Alle Gebäude auf Konrad 1 sind fertig

Projektleiter Peter Duwe erläuterte in seinem Rückblick auf 2023, dass alle Gebäude auf der Schachtanlage Konrad 1 fertig sind. „Damit haben wir einen wesentlichen Punkt bei der Errichtung des Endlagers Konrad erreicht“, so Duwe. Er zeigte anhand von Aufnahmen, wie es auf der Schachtanlage über und unter Tage aussieht.

Mit dem Aufbau der Fördermaschine Nord und deren Probelauf ohne Seil wurde eine weitere Voraussetzung geschaffen, um die nördliche Schachtförderanlage in 2026 in Betrieb zu nehmen und die Qualifizierung von Schacht 1 für das Endlager abzuschließen

Das Führungsgerüst im Inneren des Fördergerüstes konnte nicht wie beabsichtigt ausgetauscht werden (Meldung „Abbau des Führungsgerüstes verschiebt sich“). Eine wichtige Prüfstatik lag zum geplanten Termin nicht vor. Ziel ist, das Vorhaben 2025 zu realisieren.

Bis dahin soll der Streckenausbau unter Tage abgeschlossen werden. Und dort habe sich im vergangenen Jahr sehr viel getan, so Duwe. Bei vielen Strecken und Funktionsräumen des Endlagerbereichs sind die Innenschalen eingebaut worden. Das sind Konstruktionen mit viel Stahl und Beton, die den Hohlräumen die benötigte Stabilität verleihen. Inzwischen werden in einer ähnlichen Bauweise die Fahrbahnen eingebaut. 2024 richtet sich der Blick auf den Anlagenbau, beispielsweise entstehen Komponenten für die Baustoffanlage.

Konrad 2 rückt in den Fokus

Als es um die Bauarbeiten im kerntechnischen Bereich ging, war die Freude bei Projektleiter Duwe nicht zu übersehen: Neben infrastrukturellen Arbeiten haben Arbeiten an den wesentlichen Gebäuden auf Konrad 2 begonnen, das sind Lüftergebäude, Förderturm und Umladehalle. „Das ist für mich die größte Freude, wir sind so weit, dass wir in 2024 vier Baustellen gleichzeitig betreiben“, sagte Duwe. Hier liegt ein Arbeitsschwerpunkt für die kommenden Jahre.

Auch beim Fahrzeugbau geht es voran. Denn eines sei klar, so Duwe: Ein fertiges Endlager nutzte wenig, wenn die dafür benötige Infrastruktur nicht bereitstehe. Drei Stapelfahrzeuge sind fertig und werden derzeit erprobt. Auch ein Seitenstapelfahrzeug befindet sich bereits im Probemodus. 2024 laufen für sechs weitere Fahrzeuge Arbeiten mit unterschiedlichen Fertigungszuständen.

Zahlreiche Fragen belebten die Veranstaltung

Was wäre eine Informationsveranstaltung ohne Beteiligung? In jedem Fall nicht so lebendig. Geschäftsführer und Projektleiter antworteten auf Fragen zum Bau von Innenschalen, zum Abtransport von Abraum und zum Logistikzentrum Konrad, das nicht gebaut wird. Zusätzlich beteiligten sich Menschen aus Zwischenlagerstandorten. Sie wollten zum Beispiel wissen, wann die BGE mit Fertigstellung und Endlagerbetrieb rechnet und wie der Abtransport von Behältern organisiert wird. Hierzu gibt es festgelegte Abläufe, die kurz skizziert werden konnten. Alle Einzelheiten können in der YouTube-Aufzeichnung abgerufen werden.

Hintergrund

Die Veranstaltungsreihe „Betrifft: Konrad“ ist ein Forum für interessierte Bürger*innen, um über aktuelle Arbeiten und Fragestellungen mit der BGE ins Gespräch zu kommen.

Luftaufnahme der Schachtanlage Konrad 1.

Schachtanlage Konrad 1: Hier ist der Neubau von Gebäuden abgeschlossen.