Aktuelle Arbeiten - Endlager Morsleben

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten in den Kalenderwochen 1 und 2/2019

Gewährleistung der Betriebssicherheit

Bergleute müssen das Endlager nach Berg- und Atomrecht betreiben.

  • Die Frischluftversorgung (Bewetterung) des Endlagers wird nach der Reduzierung zwischen Weihnachten und Neujahr (siehe Wochenbericht KW 51/52) wieder auf den Normalbetrieb umgestellt.

  • Bergleute setzen im Südfeld der Grube Bartensleben die Verfüllung von Verbindungen zwischen der 4. Ebene (Sohle) und den darunterliegenden Abbauen 1 und 2, in die bis 1998 schwach- und mittelradioaktive Abfälle verstürzt wurden, fort (siehe Wochenbericht 47/48).

  • Mitarbeiter des TÜV Nord überprüfen die Brandbekämpfungsanlage des Hauptgesenks in der Grube Bartensleben. Das Hauptgesenk ist ein sogenannter Blindschacht, der die unterschiedlichen Ebenen des Bergwerks miteinander verbindet, jedoch nicht bis an die Tagesoberfläche reicht. Die Prüfung findet jährlich statt.

  • Im Abbau 1a auf der 1. Ebene der Grube Bartensleben führen Geologen einen Verdunstungsversuch durch. Fünf verschiedene Lösungen (Süßwasser, Gebirgslösung, Steinsalzlösung, Magnesiumchlorid-Lösung sowie eine Mischlösung aus Kochsalz und Magnesiummethylen) werden für ein Jahr der Umgebung in dem Abbau ausgesetzt. Der Versuch soll zeigen welchen Einfluss die Veränderung der Luftfeuchtigkeit im Jahresgang vor allem auf die Dichte der Lösungen hat.

  • Mitarbeiter der Markscheiderei (Vermessungswesen im Bergbau) vermessen mit Laserscannern Hohlräume (Nord- und Südabteilung) in der Grube Marie. Die aus den Scans gewonnen Daten werden für die Weiterentwicklung und Steigerung des Detailgrades des bestehenden 3D Modells der Grube genutzt.

  • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Strahlenschutzes tauschen Geräte für die Messung von Gammastrahlung (Thermolumineszensdosimeter) in der Umgebung des Endlagers aus. Die Messgeräte werden abhängig vom Messort halbjährig beziehungsweise jährlich gewechselt und ausgewertet.

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Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes

Mittel- bis langfristig muss die BGE die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.

  • Bergleute setzten die Kernbohrungen zur Erkundung von Gestein für den Bau eines Fluchtweges auf der 3. Ebene der Grube Bartensleben (siehe Wochenbericht KW 49/50) fort. Die Arbeiten finden auf der 332-Meter-Ebene der Grube Marie statt.

Meldepflichtige Ereignisse

Betriebsstörungen oder Störfälle bis zu Unfällen sind den zuständigen Aufsichtsbehörden zu melden. Grundlage ist die Atomrechtliche Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung (AtSMV) in Verbindung mit der Meldeordnung des ERAM.

  • Am 8. Januar 2019 ließ sich um 9:50 Uhr bei der wöchentlichen Überprüfung der Branderkennungs- und Brandbekämpfungsanlage im Betriebsstofflager auf der 4. Ebene (Kontrollbereich) der Alarmdruckschalter an der Betankungsstelle nicht mehr zurücksetzen. Bis zur Beseitigung der Störung war die Anlage nur teilweise betriebsbereit. Nach Reinigung und Überprüfung des Schalters konnte die Anlage noch am selben Tag um 12:50 Uhr wieder in den bestimmungsmäßen Betrieb gehen.

    Eine N-Meldung (Normalmeldung mit geringer sicherheitstechnischer Bedeutung) geht fristgerecht an das BfE.

Einblick

Aufgenommen im Februar 2015

Das Hauptgesenk der Grube Bartensleben ist ein Förderschacht der die Ebenen 1 bis 4 miteinander verbindet. Der Schacht reicht nicht bis an die Erdoberfläche und sieht somit nie das Tageslicht. Er ist bildlich gesprochen „blind“ und wird deshalb auch als Blindschacht bezeichnet.

Das Hauptgesenk wurde Mitte der 1910er Jahre abgeteuft (bergmännisch für errichten) und mit einer Seilfahrtsanlage ausgestattet. Das Gesenk entlastete den Hauptförderschacht, da es zusätzliche Kapazitäten für den Transport von Mensch und Material innerhalb des Bergwerkes bereitstellte. Das Hauptgesenk wurde noch bis über das Ende der Salzförderung im Jahr 1969 hinaus betrieben und erst Mitte der 1970er Jahre stillgelegt. Heute dient das Hauptgesenk als Fluchtweg. Fahrten (bergmännisch für Leitern), die parallel zum Schacht eingebaut sind, ermöglichen weiterhin den Wechsel zwischen den einzelnen Ebenen im Bergwerk.

Zur Steigerung der Sicherheit im Endlager wurde 1997 eine Branderkennungs- und Bekämpfungsanlage im Hauptgesenk installiert. Eine vorrangegangene Analyse in Bezug auf den Brandschutz kam zu dem Ergebnis, dass die lokalen Gegebenheiten – erhöhte Brandlast durch hölzerne Schachteinbauten bei zusätzlichem Vorhandensein einer potentiellen Zündquelle (Verlauf einer Kabeltrasse durch den Schacht) – den Einbau einer solchen Anlage notwendig machen.

Neben dem Hauptgesenkt gibt es noch 10 weitere Gesenke unterschiedlicher Größe im Endlager Morsleben. Nur wenige von Ihnen werden heute noch betrieblich genutzt.

Über die Aktuellen Arbeiten

Mit den aktuellen Arbeiten bieten wir Ihnen einen regelmäßigen Überblick zu den wichtigsten Arbeiten und Meilensteinen im Endlager Morsleben. Die Arbeiten sind den wesentlichen Projekten zugeordnet, um den Fortschritt der einzelnen Projekte nachvollziehbar zu dokumentieren.

Wir bitten zu beachten, dass nicht alle Arbeiten, die täglich über und unter Tage stattfinden, an dieser Stelle dokumentiert werden können. Bei Bedarf steht Ihnen das Team der Infostelle Morsleben gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung.


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