Aktuelle Arbeiten – Endlager Konrad

Bauleute haben im Strahlenschutzstützpunkt Werkstatt eine so genannte Dekontaminationsbeschichtung aufgetragen. Die Dekontaminationsbeschichtung erfolgt mit Epoxidharz in mehreren Schichten. Sie wird bis in eine Höhe von zwei Metern aufgebracht. Für den normgerechten Aufbau wird zunächst der Betonausbau durch Sandstrahlen geglättet, anschließend gereinigt und grundiert. Danach erfolgt der Aufbau der eigentlichen Dekontaminationsbeschichtung. Das Besondere an der Schicht ist ihre besonders ebene und glatte Oberfläche. Diese ist wichtig, um mögliche radioaktive Verunreinigungen sicher und einfach entfernen zu können. Die Fachleute nennen diesen Reinigungsvorgang Dekontamination. Doch warum ist das nötig?

Strahlenschutz – wesentliche Aufgabe beim Umgang mit radioaktiven Stoffen

Im Endlager Konrad wird im Einlagerungsbetrieb im Sinne des Atomgesetzes mit radioaktiven Stoffen umgegangen. Das erfordert nicht nur eine besondere Genehmigung, sondern auch besondere Schutzmaßnahmen. Eine davon ist die Einrichtung eines abgegrenzten Strahlenschutzbereichs, dem so genannten Kontrollbereich. Zu diesem haben nur bestimmte Personen Zutritt. Strahlenschützer überwachen Anzeichen möglicher Radioaktivität und dokumentieren sie.

Im Kontrollbereich sind während des Betriebes immer Strahlenschützer*innen vor Ort. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass alle Anforderungen an den Strahlenschutz gewährleistet sind. Der Zugang zum Kontrollbereich ist reguliert und wird überwacht. Personen können nur über technisch besonders ausgestattete Bereiche in den Kontrollbereich gelangen.

Übergang in den Kontrollbereich erfolgt über Personenschleuse

Der Strahlenschutzstützpunkt Werkstatt wird als einer von zwei Personenübergängen eingerichtet. Es werden dort zwei Ganzkörpermonitore eingebaut, die kleinste radioaktive Teilchen messen können. Bei jedem Verlassen des Kontrollbereichs müssen Personen eine der Strahlenmessstationen passieren. Das Gleiche wird auch für Arbeitsgeräte und andere Gegenstände benötigt, um sie aus dem Kontrollbereich zu bringen. Der betriebliche Strahlenschutz baut dazu zwei Freimessanlagen ein. Wichtig ist, dass keine radioaktiven Teilchen aus dem Kontrollbereich in andere Teile der Grube verbracht werden. Deshalb müssen die Oberflächen leicht zu reinigen (dekontaminieren) sein.

• Bauleute demontieren einen Treppenaufgang auf der oberen Seilscheibenbühne und beginnen mit vorbereitenden Arbeiten für Montagen in diesem Bereich. Die Arbeiten an der Seilscheibenbühne sind für den Wechsel des Führungsgerüstes im kommenden Jahr notwendig.

• Bauleute versetzen das Drehkreuz am Eingang zum Betriebsgelände vor das neue Wachgebäude. Über das Drehkreuz wird der Zugang zur Anlage geregelt und erfasst. Anschließend können die Container des temporären Wachgebäudes zurückgebaut werden.
   
• Eine Baufirma verlegt eine Löschwasserleitung auf der Westseite des Verwaltungs- und Sozialgebäudes. Die Löschwasserleitung ist Teil einer Ringleitung, die die gesamte Schachtanlage Konrad 1 umfasst.
   
• Elektriker*innen installieren bei der Band- und Verladeanlage eine Brandmelde- sowie eine Ruf- und Warnanlage.

• Bauleute betonieren die Fundamentplatte für den Schachtstuhl auf der 2. Ebene. Sie setzen die Errichtung der Innenschale im Bereich der unteren Schachtglocke bei der Umladestation (Füllort) auf der 2. Ebene fort.
   
• Bergleute führen eine Schachtreinigung durch.
   

• Im Bereich des Kellers im Bauteil A1 der Umladehalle beginnen Bauarbeiter*innen mit dem Aufbringen der Abdichtung der Außenwände und verfüllen einen Arbeitsraum.
   
• Bauleute schließen die Betonage der Bodenplatte des Schachtkellers ab.
   
• Anschließend errichten Bauleute die Wandschalungen und beginnen mit den Bewehrungsarbeiten für die Innenwände.
   

• Bergleute beginnen in der Werkstatt im Kontrollbereich mit der Montage der Kranbahn. Die Kranbahn dient unter anderem dazu, im späteren Endlagerbetrieb die Einlagerungsfahrzeuge bei anstehenden Wartungs- oder Reparaturarbeiten anzuheben.
   
• Bergleute beginnen mit dem Bau eines Wettertores bei der Einlagerungstransportstrecke. Mit dem Wettertor wird der Luftstrom zwischen der Umladestation (Füllort 2. Sohle) und der Einlagerungstransportstrecke reguliert.
   
• Bauleute errichten einen Vorratsbunker für Gestein (Haufwerk) und einen weiteren für Zement. Sie sind Teil des Betonwerks unter Tage, in dem im Endlagerbetrieb verschiedene Baustoffe hergestellt werden.

• Die Infostelle Konrad ist mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet.
   
• Die Infostelle beteiligte sich am 26. April an der Gedenkandacht zur Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am Lutherbaum beim Bahnhof Salzgitter. Insgesamt nahmen 45 Personen daran teil.