Aktuelle Arbeiten – Endlager Morsleben
Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Oktober
Abrissarbeiten am Sozialgebäude
Auf dem Betriebsgelände der Schachtanlage Marie wurden im Oktober Abrissarbeiten am ehemaligen Sozialgebäude durchgeführt. Das Gelände stammt noch aus der Gründungszeit des Bergwerks und blickt auf eine 125-jährige Geschichte zurück. Das Sozialgebäude wurde 1914 errichtet. Anfänglich waren hier auch die Kantine sowie Umkleideräume der Bergleute untergebracht. Zu DDR-Zeiten erfolgten Umbauarbeiten zu einer Geflügelschlachterei. Seit 1990 wurde das Gebäude nur noch teilweise genutzt.
Das Gebäude war zuletzt stark baufällig und einsturzgefährdet. Eine Sanierung war aus technischer und wirtschaftlicher Sicht nicht mehr möglich. Die Abrissarbeiten wurden im Vorfeld mit dem Ministerium für Wissenschaft, Klimaschutz, Energie und Umwelt (MWU) (externer link) als zuständiger Genehmigungsbehörde sowie dem Denkmalschutz abgestimmt. Sie greifen der geplanten sicheren Stilllegung des Endlagers Morsleben nicht vor, sondern sind relevant für die Arbeitssicherheit der Mitarbeitenden. Ziel ist es, das Betriebsgelände der BGE sicher und zukunftsfähig zu gestalten. Gleichzeitig möchte die BGE die historische Bedeutung des Standortes im Blick behalten.
Wesentliche Arbeiten
Sichere Stilllegung des Endlagers
Die BGE muss die Funktionalität von Stilllegungsmaßnahmen aufzeigen. Für die vertieften Planungen müssen Untersuchungen durchgeführt werden.
- 3. Ebene (Sohle) der Schachtanlage Bartensleben: Die Nachuntersuchungen am Demonstrationsbauwerk im Anhydrit werden fortgesetzt. Fachleute untersuchen dafür Bohrkerne. Diese zeigen, wie sich der Baustoff nach der Verfüllung des Bauwerks verhält und wie er sich mit dem umgebenden Gebirge verbindet. Die ersten Bohrungen wurden frontal in das Bauwerk gestoßen. Bergleute platzieren eine zweite Bohranlage in einer angrenzenden Nische, um weitere Bohrungen seitlich in das Bauwerk zu stoßen. So können Fachleute die Wechselwirkungen des Bauwerks mit dem umgebenden Gebirge besser bewerten.
- 3. Sohle der Schachtanlage Bartensleben: Die baulichen Arbeiten im Bereich des neu entstehenden Kontrollbereichsübergangs (KBÜ) werden weitgehend abgeschlossen. Weitere Maßnahmen werden vorbereitet, um den KBÜ auszustatten. Unter anderem wird ein Ganzkörpermonitor (GKM) beschafft. Dieser ist gemäß § 58 Abs. 1 Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) (externer Link) vorgeschrieben. Personen müssen durch den GKM, wenn sie einen Kontrollbereich verlassen, um nachzuweisen, dass sie nicht radioaktiv kontaminiert worden sind.
Gewährleistung der Betriebssicherheit
Bergleute müssen das Endlager nach Atom- und Bergrecht betreiben.
Schachtanlage Marie: Das ehemalige Sozialgebäude wird vollständig zurückgebaut. Weitere Informationen finden Sie in unserem Einblick.
Schachtanlage Bartensleben: Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) erteilt für Reststoffe und Gegenstände aus dem Kontrollbereich die uneingeschränkte Freigabe gemäß § 33 StrlSchV (externer Link) in Verbindung mit § 35 StrlSchV (externer Link). Mit dem Nachweis der Kontaminationsfreiheit durch Strahlenschützer*innen des Endlagers Morsleben erfolgt die Entlassung aus der atomrechtlichen Überwachung unter anderem für die Chargen 1/2025-20 „Reststoffe aus dem Kontrollbereich zur Entsorgung als Abfall gemäß KrWG“ und 47/2025 „Kabel aus dem Kontrollbereich“.
- Schachtanlage Bartensleben: Elektrotechniker überprüfen Gleichspannungsanlagen auf dem Betriebsgelände. Gleichstrom zeichnet sich durch eine konstante Stromstärke aus und ist energieeffizienter als Wechselstrom. Die Inspektion der Gleichspannungsanlagen erfolgt jährlich durch externes Fachpersonal.
Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes
Mittel- bis langfristig muss die BGE die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.
- Schachtanlage Bartensleben, 1. Sohle: Mitarbeitende nehmen Proben im Abbau 1a. Der Abbau wurde 1962 erschlossen, um Salz zu gewinnen. Die Bergleute stoppten ihre Arbeit in diesem Abbau, nachdem sie im Oktober 1962 einen Lösungszutritt festgestellt hatten. Proben aus dieser Lösung werden monatlich genommen und geochemisch untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass es keinen Kontakt zu Wässern außerhalb der Salzstruktur gibt. Die Lösung befindet sich in einem Reservoir im Hauptanhydrit und stammt noch aus der Zechsteinzeit.
- Schachtanlage Bartensleben, 3. Sohle: In der 2. nördlichen Richtstrecke arbeiten Bergleute mit der Teilschnittmaschine am Streckennachschnitt. Pro Arbeitstag können bis zu sieben Meter Strecke erweitert werden. Der Nachschnitt der Strecken ist notwendig, um die Zugänglichkeit zu verbessern und später die Infrastruktur ausbauen zu können.
Im Gespräch
Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürger*innen über das Endlager Morsleben informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Wissenschaftler*innen fachlich aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.
- Die Infostelle Morsleben hat mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An den weiteren Wochentagen öffnen die Mitarbeiter*innen die Infostelle nach Vereinbarung. Weitere Informationen zu den Angeboten finden Sie auf unserer Website zur Infostelle Morsleben.
Meldepflichtiges Ereignis
Betriebsstörungen oder Störfälle bis zu Unfällen sind den zuständigen Aufsichtsbehörden zu melden. Grundlage ist die Atomrechtliche Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung (AtSMV) in Verbindung mit der Meldeordnung des ERAM.
- Entfällt.