BGE

Schwere Erdbeben in der Türkei - geophysikalische Messanlagen der BGE lösen aus

Die Erdbeben in der Türkei waren auch hierzulande messbar: Die Sensoren im Endlager Morsleben und an der Asse registrierten die aufgetretenen Bodenbewegungen.

Seit der Nacht des 6. Februar ereigneten sich im Südosten der Türkei mehrere starke Erdbeben. Das mit einer Magnitude von 7,7 schwerste Beben trat um 2:27 Uhr (MEZ) auf. Durch die Erdbeben, ein weiteres sehr schweres mit einer Stärke von 7,5 ereignete sich Montagmittag, sind über 4.000 Menschen gestorben. Tausende Menschen sind zudem verletzt oder werden vermisst, viele Gebäude sind verwüstet. Neben der Unterstützung anderer Staaten gibt es auch für Privatpersonen die Möglichkeit, an Hilfsorganisationen zu spenden (externer Link).

Das Epizentrum des ersten Erdbebens befindet sich etwa zehn Kilometer unter der Erdoberfläche, im Grenzgebiet dreier tektonischer Platten: Eurasische Platte, Arabische Platte und Afrikanische Platte. Teilweise über Jahrhunderte bauen sich Spannungen an Plattengrenzen auf, die sich schlagartig in Form von Erdbeben entladen können. Mit Magnitude 7,7 ist das Erdbeben das stärkste in der Region aufgezeichnete seit mindestens 1944. Hier finden Sie eine Kartenansicht des Erdbebengebiets (externer Link).

Sensoren der BGE messen Bodenbewegungen

Wie bei anderen Erdbeben oder seismischen Ereignissen, wie dem Vulkanausbruch Anfang 2022 in Tonga (externer Link) oder dem Tsunami-Beben 2011 in Japan, werden solche Ereignisse auch von den hochempfindlichen seismischen Sensoren der BGE wahrgenommen. Denn zur Überwachung von Riss- und Mikrorissbildungen im Grubengebäude und grubennahen Deckgebirge sind in Morsleben 24 und an der Asse 29 solcher Sensoren installiert. Die gemessenen Bodenbeschleunigungen und Bodenschwinggeschwindigkeiten werden täglich gesichtet und ausgewertet – auch das Beben in der Türkei wurde trotz der weiten Entfernung von den Sensoren erfasst. Die daraus resultierenden Messdaten ergaben, dass es keine Schäden in der Asse und in Morsleben verursacht hat.

Für die auf der Asse oder in Morsleben auftretenden grubeninternen seismischen Ereignisse werden im Allgemeinen Magnituden kleiner 0 berechnet. Diese Ereignisse sind daher selbst unter Tage selten spürbar. Neben Bruchvorgängen und betrieblichen Erschütterungen in den Bergwerken registrieren die installierten Sensoren auch Steinbruchsprengungen und immer wieder selbst weit entfernte Erdbeben.

Screenshot von Wellenformen in einem Computerprogramm, die die seismische Aktivität durch die schweren Erdbeben in der Türkei visualisieren.

Seismogramme, die die in Morsleben durch das Erdbeben registrierten Bodenbewegungen zeigen.

Screenshot von Wellenformen in einem Computerprogramm, die die seismische Aktivität durch die schweren Erdbeben in der Türkei visualisieren.

An der Asse aufgezeichnete Seismogramme vom ersten Erdbeben am 7. Februar. Oben: Übertägige Station an der Info Asse, Unten: Untertägiges Seismometer STS 2.5 auf der 490-m-Sohle.

Top