Endlagersuche

Betrifft: Standortauswahl

Am 28. Juli 2025 stellt die BGE in der Online-Veranstaltung „Betrifft: Standortauswahl“ Messverfahren und Methoden vor, die zukünftig in den Standortregionen zur Anwendung kommen, um zielgerichtet Kenntnisse über den geologischen Untergrund zu gewinnen.

Veranstaltung beginnt nächsten Monat
Datum:

28. Juli 2025

Uhrzeit:

18:00 - 20:00 Uhr

Der Link zur Online-Veranstaltung wird zeitnah ergänzt.

„Vor der Hacke ist es duster“ lautet ein alter Spruch der Bergleute, der lange Zeit zur Vorsicht bei der Arbeit mahnte – denn was vor den Bergleuten im Gestein schlummerte, war ungewiss. Heute gibt es Methoden, den tieferen Untergrund von der Erdoberfläche aus zu erkunden ohne dabei das Gestein zu schädigen. Ähnlich wie in der Medizin, wo man den Körper erst mit Röntgenstrahlen oder Computertomographie untersucht, bevor man einen gezielten Eingriff vornimmt, erkunden Geowissenschaftler*innen das Erdreich mit geophysikalischen Methoden. Sie machen sichtbar, was sich unter der Oberfläche verbirgt. 

Was sind Methoden der übertägigen Erkundung und wozu dienen sie?

Die übertägige Erkundung dient der Untersuchung des Untergrunds in den vom Gesetzgeber festgelegten Standortregionen. Das Ziel: Die Eignung der einzelnen Standortregionen als mögliches Endlager für hochradioaktive Abfälle zu bewerten. 

In der übertägigen Erkundung kommen verschiedene geophysikalische Messverfahren zum Einsatz, die Informationen über die Geologie des Untergrunds liefern. Das sind etwa Hinweise auf die Abfolge der einzelnen Gesteinsschichten sowie deren Tiefenlage und Mächtigkeit, aber auch die Detektion von Hohlräumen oder der Verlauf möglicher Störungen. Diese Informationen lassen sich von der Erdoberfläche aus nicht direkt erfassen. Sie werden indirekt über die Messung von Gesteins- und Materialparametern der verschiedenen Gesteinsschichten abgebildet.

Wie sehen Erkundungsmaßnahmen konkret aus?

In der Online-Veranstaltung am 28. Juli möchten wir Ihnen von 18-20 Uhr die einzelnen Messverfahren vorstellen und erläutern, welche Methoden je nach Fragestellung oder Wirtsgestein zur Anwendung kommen und wie diese sich ergänzen.

Zudem werden wir Ihnen zeigen, wann der Einsatz von Erkundungsbohrungen sinnvoll ist, um beispielsweise die Ergebnisse der oberflächengeophysikalischen Messungen zu überprüfen oder auch zu vertiefen.

In der Veranstaltung sollen Sie auch ein genaueres Bild davon bekommen, wie sich Erkundungsmaßnahmen später in den Standortregionen „bemerkbar“ machen werden – was möglicherweise an Gerät vor Ort aufgefahren wird, ob mit Lärmbelästigungen zu rechnen ist und wie lange diese Belastungen in der Region dauern könnten.

Was passiert mit den Informationen aus der übertägigen Erkundung?

Aus den zusammengetragenen Informationen der Erkundungen lassen sich Eigenschaften des Endlagerbereichs, dem darüber lagernden Deckgebirge und dem unmittelbar umgebenden Nebengebirge ableiten. 

Die Ergebnisse der übertägigen Erkundungen ermöglichen also eine Bewertung der „geologischen Gesamtsituation“ in den einzelnen Standortregionen mit Fokus auf die Langzeitsicherheit eines möglichen Endlagers für hochradioaktive Abfälle. Diese Bewertung wiederum ist die Ausgangsbasis für die gesetzlich festgeschriebenen weiteren Arbeiten im Rahmen der Standortsuche – die erneute Anwendung der Ausschlusskriterien, Mindestanforderungen und geowissenschaftlichen Abwägungskriterien sowie die Durchführung der weiterentwickelten vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen.

Auf der Basis all dieser Untersuchungen und Bewertungen schlägt die BGE vor, welche Standorte für ein mögliches Endlager besonders vielversprechend erscheinen und im Rahmen einer untertägigen Erkundung genauer untersucht werden sollen. 

Wie gewohnt besteht zwischen den Vortragsteilen und am Ende der Veranstaltung die Möglichkeit für Fragen und eine gemeinsame Diskussion über die Inhalte. 

Wir freuen uns über Ihre Teilnahme und auf Ihre Fragen! 

Top