Aktuelle Arbeiten - Endlager Morsleben

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Dezember 2020 (Kalenderwoche 46 bis 53/2020)

 

Sichere Stilllegung des Endlagers

Die BGE muss die Funktionalität von Stilllegungsmaßnahmen aufzeigen. Für die vertieften Planungen müssen Untersuchungen durchgeführt werden.

  • Mitarbeiter*innen der Markscheiderei untersuchen mit Hilfe eines Videoendoskops Bohrungen im Bereich In-situ-Versuch Abdichtbauwerk im Steinsalz auf der 2. Ebene (Sohle). Die vier Bohrungen wurden vorher aus der Nebenstrecke heraus seitlich in das Abdichtbauwerk gestoßen.

Gewährleistung der Betriebssicherheit

Bergleute müssen das Endlager nach Atom- und Bergrecht betreiben.
 

  • Die übertägigen Bautätigkeiten zur Erneuerung des Schmutz- und Regenwasserkanalnetzes auf dem Betriebsgelände Bartensleben wurden abgeschlossen. Die Mitarbeiter*innen haben die Baustelle beräumt. Die entsprechenden Abnahmen sind für das kommende Jahr geplant.
     
  • Die Mitarbeiter*innen des Betriebs haben im Westfeld der 4. Sohle zwei Chargen sperrige Abfälle (Containerteile) und neun Sammelfässern mit Eigenabfällen endgelagert. Die Gesamtmenge beträgt 8,2 Kubikmeter.

Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes

Mittel- bis langfristig muss die BGE die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.

  • Die Mitarbeiter*innen verschiedener Fachunternehmen haben die Arbeiten zum Umbau der Räume der ehemaligen Bergbaukauen/Grubenwehr im Mehrzweckgebäude beendet. Das gilt auch für die Errichtung der neuen Seilfahrtsbrücke einschließlich eines zusätzlichen Drehkreuzes als Zugang zum Gebäude (siehe auch Einblicke).
     
  • Die Mitglieder der Technischen Abnahmekommission (TAK) prüfen nach Beratung und Ortsbegehung die Maßnahmen zum Umbau der Bergbaukauen und Grubenwehr im Mehrzweckgebäude sowie der Seilfahrtsbrücke einschließlich Drehkreuz mit dem Zutrittskontrollsystem. Im Ergebnis werden die neuen Anlagen zum Probebetrieb freigegeben.
     
  • Die Außenbeleuchtung des Betriebsgeländes Bartensleben ist verschlissen, Reparaturen sind auf Grund nicht mehr verfügbarer Ersatzteile schwierig. Daher ist geplant, die Anlage zu erneuern. Es wurde mit der Ausführung von Kabelschachtarbeiten und der Erstellung von Fundamenten begonnen.
     
  • Mitarbeiter*innen der Instandhaltung haben die letzten zwei Großcontainer (Nr. 6 und Nr. 7), in denen früher Gebinde mit radioaktiven Abfällen an das Endlager Morsleben angeliefert wurden und die sich noch im Bereich der Containerhalle befanden, zerlegt. Nach vorherigen Untersuchungen konnten die Seitenteile inklusive der Türen sowie das Containerdach auf Antrag von der atomrechtlichen Aufsicht nach § 33 StrlSchV freigegeben und aus dem Kontrollbereich zur Entsorgung gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz herausgebracht werden. Die aufgrund von Kontaminationen mit Radionukliden nicht freigegebenen Containerböden wurden zerlegt und nach Produktkontrolle im Westfeldes der 4. Sohle als sperriger radioaktiver Abfall endgelagert. Dieses Vorgehen wurde mit der 30. Änderung der Dauerbetriebsgenehmigung bestätigt. Die Maßnahme ist damit abgeschlossen.

Einblick

Ein Blick in das neue Kauen- und Kantinengebäude


Die Idee ist steinalt, aber aus Stahl! Schon bei der Konzeption des neuen Kauen- und Kantinengebäudes vor etwa zehn Jahren entstand der Gedanke von einem wettergeschützten Übergang (Seilfahrtsbrücke) zwischen dem Kauengebäude und dem Mehrzweckgebäude und damit der Seilfahrtsbühne der Schachtanlage Bartensleben.

Das Ganze direkt umsetzen?  Unmöglich! Dazu fehlten damals noch zu viele Voraussetzungen. Erst mit dem Umbau der Räume im Bereich der 5,60-Meter-Bühne im Mehrzweckgebäude waren die baulichen Voraussetzungen geschaffen. Außerdem war  der Antrag einer Änderung der Dauerbetriebsgenehmigung erforderlich, denn mit der Schaffung eines weiteren Zuganges in das Mehrzweckgebäude sind Belange des Objektschutzes unmittelbar betroffen.  

Die ersten konkreten Planungen begannen dann 2015. Nach vielen Teilschritten konnte im Februar 2019 der Bescheid über die 50. Änderung der Dauerbetriebsgenehmigung entgegengenommen werden. Nun war der Weg frei für Ausschreibung und Beauftragung.

Mit der Montage der Tragkonstruktion, am 22. April 2020, begannen die Arbeiten vor Ort.

Am Mittwoch, den 16. Dezember 2020 ist es geschafft! Nicht nur die Bauarbeiten sind beendet, sondern auch alle Abnahmeprüfungen abgeschlossen. Die von allen ersehnte Nutzung kann beginnen. Der Werksleiter Frank-Holger Koch eröffnete den neuen Weg und passiert als erster offizieller Nutzer die Brücke und das Drehkreuz. Mit der Brücke sind nun vollumfänglich die Vorgaben der Allgemeinen Bundesbergverordnung (ABBergV Paragraph 2 (1)) für einen wettergeschützten Zugang zum Schacht erfüllt.

Zeitgleich wurde der Umbau der Räume der ehemaligen Bergbaukaue und der Grubenwehr abgeschlossen. Hier sind neue Funktionsräume sowie die sogenannte „Lampenstube“ neu eingerichtet worden. In der Lampenstube werden das Grubengeleucht und der Sauerstoffselbstretter aller Mitarbeiter*innen und Besucher aufbewahrt. Bei einer Grubenfahrt sind diese zwingend mitzuführen. Von der Lampenstube erreicht man nun auf kurzem Weg sowohl den Schacht als auch das Kauengebäude.


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